Pfefferminze


Tee mit Pfefferminze

Die so beliebte Pfefferminze (Mentha x piperita) hat sich scheinbar natürlicherweise aus der Wasserminze (Mentha aquatica) und der Ährenminze (Mentha x spicata) entwickelt. Sie wurde in England entdeckt und hat sich schnell auf dem europäischen Festland durchgesetzt. Sie ist eine sortenechte Kulturpflanze die sich nicht über Samen vermehren lässt.
Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), wie auch alle anderen Echten Minzen.
Alle Pfefferminzen zeichnen sich durch einen hohen Mentholgehalt im ätherischen Öl aus. Weitere Inhaltstoffe sind Flavonoide und Gerbstoffe. Pfefferminzen sind dadurch besonders heilkräftig. Bekannt ist Menthol als Bestandteil in Brust- und Hustensalben und in Halsbonbons.

Sorten

Mittlerweile gibt es viele bekannte Minze Sorten, wie etwa die englische Sorte 'Mitcham', die zu den ältesten Sorten gehört, oder die "moderne" Sorte Proserpina die im Bayerischen Institut Weihenstephan gezüchtet wurde. Weiter unten werden die Sorten etwas näher beschrieben.

Tee (und die Ernte)

Ein Tee aus frisch gepflückten Minzblättern ist eine Köstlichkeit die geschmacklich mit Teebeutelware aus dem Supermarkt nicht vergleichbar ist. Hat man erst einmal frischen Minzetee genossen will man mit dem Fertigzeugs nichts mehr zu tun haben. :-)

Ein Trieb frische Pfefferminze
Auch getrocknete Minzeblätter sind aromatischer als oben genanntes Fertigprodukt. Erntezeit für den leckeren Wintervorrat ist den ganzen Sommer über, auch die Blüten können verwendet werden. In den Vormittagszeit, nachdem der Tau abgetrocknet ist, ist die beste Zeit zur Ernte. Das Schnittgut auf saubere Tücher locker auslegen und am einem warmen, schattigen Ort eine Woche trocknen. Am besten man streift die Blätter von den Stängeln ab, so lässt sich das getrocknete Kraut später besser portionieren. Das gibt auch für alle anderen Teeminzen.

Pfefferminzetee findet bei zahlreichen Erkrankungen Anwendung, so ist er verdauungsfördernd, appetitanregend und krampflösend. Er wird daher gerne bei Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Infekten getrunken.
Pfefferminztee kann wunderbar mit anderen Kräutern oder Teepflanzen kombiniert werden, hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Beliebt Möglichkeiten wären:

  • Ingwer
  • Melisse
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Salbei
  • Bohnenkraut

Trocken

Pfefferminze lässt sich genauso gut trocknen wie jede andere Minze. Einfach an die Anleitung halten. Man sollte sich bewusst sein das ein Teil der wertvollen ätherischen Öle beim Trocknen verloren geht, aber dennoch schmecken selbst getrocknete Pfefferminzblätter deutlich intensiver als die meisten Fertigprodukte. Es soll sogar Menschen geben die Tee aus getrockneten Blättern lieber mögen als aus frischen Blättern, ein Versuch ist hier empfehlenswert.

Im Garten – Standort und Anbau

Pfefferminzen vermehren sich natürlicherweise durch unterirdische Ausläufer, wodurch sie durchaus dominate Pflanzen sind. So schlimm wie oft behauptet ist der Ausbreitungsdrang allerdings nicht.
Im wohlgeordneten Staudenbeet sollte man aber über eine Wurzelsperre nachdenken.

Im Topf eingraben - Wurzelsperre für Anfänger

Eine besonders einfache und dabei effektive Methode den Ausbreitungsdrang der Minze einzudämmen ist sie im (recht großen) Topf direkt im Boden zu versenken. Dadurch werden umliegende, evtl. empfindliche Stauden geschützt, die Minze aber wenig gestört. So lange der Pflanztopf ausreichend groß ist (je nach Sorte 20 bis 40 cm im Durchmesser) sind sie auch darin voll winterhart und gedeihen prächtig. Löcher im Boden sollten allerdings vorhanden sein, um Staunässe zu vermeiden. Außer den Wasserminzen kann dies über längere Zeiträume zu Schäden führen, obwohl Pfefferminzen auch hier nicht besonders anfällig sind.

Die meisten Sorten erreichen eine Höhe von 60 bis 80 cm. Die Blätter sind meist dunkelgrün, etwas gekraust und lanzettlich geformt. Die Stängel sind oft kahl, vierkantig und tragen im oberen Teil die so würzigen Blätter.
Wenn man die Blätter in der Hand zerreibt, kann man am starken, erfrischenden Duft die Pfefferminzen von anderen Kräutern und den milderen Minzen unterscheiden.
Der Standort im Garten sollte möglichst warm und sonnig sein. Auch bei der Pfefferminze führt viel Sonne zu einem hohen Anteil an ätherischen Ölen, zu denen auch das Menthol zählt.
Pfefferminzen haben längliche Blütenstände die gerne von Bienen und Schmetterlingen angeflogen werden.

Überwinterung

Alles zur Überwinterung gibts hier.

Sorten vorgestellt

Englische Pfefferminze 'Mitcham'
Eine der ältesten bekannten Pfefferminzen ist die in England gezüchtete Sorte 'Mitcham' (Mentha x piperita 'Mitcham'). Sie ist eine Kreuzung aus der Wasserminze und der Ährenminze. Sie überzeugt durch ihr starkes Pfefferminz-Aroma. Mitcham hat dunkle Blätter und Stängel, die leicht rot unterlaufen sind. Sie möchte gerne einen feuchten Standort im Garten, wo sie sich ungehindert ausbreiten darf. Im Kübel sollte man sie regelmäßig (1x im Jahr) umtopfen, da sie sonst anfällig für Minzerost werden kann.

Russische Pfefferminze
Eine sehr robuste Sorte aus Russland bzw. der Ukraine. Auch sie hat ein starkes Pfefferminzaroma und ist eine sehr robuste Pflanze – tolerant gegenüber Krankheiten und Trockenheit.
Pfefferminze Proserpina 'Proserpina'
Bayerische Pfefferminze 'Proserpina'
Ein Beispiel für eine deutsche Züchtung, 'Proserpina' ist eine Auslese der bayerischen Gartenversuchsanstalt Weihenstephan, die immer wieder durch tolle Kräuter- und Staudensorten zu überzeugen wissen. Proserpina ist sehr robust, sehr winterhart und bietet schon im ersten Jahr einen hohen Ertrag an mentholreichen Blättern. Krankheitsresistent.

Thüringer Pfefferminze 'Multimentha'
'Multimentha' ist eine Züchtung aus der ehemaligen DDR. Auch sie ist sehr robust, winterhart und schädlingsresistent. Vielleicht die wüchsigste aller Pfefferminzen, und sicher eine Empfehlung wert. Helllila Blüten ab Juni.

Wirkung

Pfefferminze besitzt viele wirksame Inhaltsstoffe, dazu gehört hauptsächlich das ätherische Öl Menthol, aber auch andere Wirkstoffe wie Flavonoide, Gerbstoffe und Bitterstoffe. Dadurch soll sie eine krampflösende und gallenfördernde Wirkung haben, sie wirkt schmerzlösend bei Magenbeschwerden und fördert die Verdauung. Außerdem soll sie vor Übelkeit bei Reise oder Schwangerschaft schützen.

Pfefferminzetee und andere Produkte sollten nicht übermäßig und dauerhaft verwendet werden. Bei Beschwerden fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.